25.05.2022 Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat vor kurzem beschlossen, Kleinsatelliten sowie den Aufbau einer automatisierten Produktion von Satelliten in Deutschland zu fördern
Im Rahmen dessen wird das nationale Programm für Weltraum und Innovation – Forschungs- und Entwicklungsvorhaben um 10 Mio. EUR aufgestockt. Somit sind in diesem 1,4 Mrd. EUR schweren, breitgefächerten Förderprogramm 10 Mio. EUR explizit für Kleinsatellitenmissionen vorgesehen.
Ob die Bundesregierung nun im Angesicht der Ukrainekriese die strategische Bedeutung der Satellitenkommunikation als kritische Infrastruktur für notwendig hält oder die grundsätzliche Notwendigkeit einer eigenen nationalen oder europäischen Infrastruktur anerkennt, sei mal dahingestellt. Durch das eigene Budget ist das Thema nun strategisch geworden.
Damit ist ein Anfang gemacht, wenn auch ein kleiner, denn wer in der Materie steckt, weiß, wie schnell 10 Mio. EUR in diesem Schlüsseltechnologiesektor aufgebraucht sind. Eine eigene, nationale Kleinsatellitenproduktion wird man damit nicht aufbauen können, eine eigene Konstellation von Kleinsatelliten im Orbit erst recht nicht – dafür ist etwa das 1.000-fache einzuplanen. Akzente können damit aber gesetzt werden. So ist positiv hervorzuheben, dass sich die Förderung nicht nur auf Satellitenplattformen beschränkt, sondern auch die Nutzlast mit einbezogen wird.
In einer durch das DLR beauftragten Studie haben wir an der Universität der Bundeswehr in München gezeigt, dass bei der Nutzlast vor allem neue Antennentechnologien, die digitale Signalverarbeitung und Künstliche Intelligenz für die Optimierung von Ressourcen und Satellitenverbindungen erforscht und entwickelt werden müssen. Wenn man diese Schlüsseltechnologien einbezieht, sind 10 Mio. EUR nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ein richtiger Schritt ist es dennoch, denn die durch das Verteidigungsministerium geförderte SeRANIS-Kleinsatellitenmission konzentriert sich bereits auf solche Schlüsseltechnologien auf Nutzlastseite. Wenn sich die angedachte Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz nun auf diese Plattformseite fokussiert, könnten Ergebnisse beider Themen synergetisch verbunden werden – Synergieeffekte, die wir an der Universität der Bundeswehr München begrüßen.