5. September 2023 – Prof. Dr.-Ing. Andreas Knopp, Leiter des Instituts für Informationstechnik an der Universität der Bundeswehr München und Koordinator des dtec.bw SeRANIS-Projekts, hat auf der IEEE PIMRC Conference 2023, einer Flaggschiff-Konferenz der IEEE Communications Society, eine Keynote zum Thema „Verteilung: ein Schlüsselfaktor für zukünftige Satellitensysteme“ gehalten. Der Vortrag wurde im Rahmen eines speziellen Workshops zum Thema „Megakonstellationen für 6G Satellitennetzwerke“ vor einem internationalen Publikum aus Wissenschaft und Industrie gehalten.
In seinem Vortrag betonte Prof. Knopp die wachsende Bedeutung von Satelliten für die Erfüllung der Anforderungen von IMT-2030 (International Mobile Telecommunications), einem Rahmenwerk, das die Ziele der 6G-Entwicklung festlegt. Während etwa 4% der Erdoberfläche von terrestrischer Netzinfrastruktur abgedeckt werden kann, wird eine so genannte „Allgegenwärtige Konnektivität“ nur durch die Integration nicht-terrestrischer Netze möglich sein. In diesem Zusammenhang erscheinen koordinierte Formationen von Kleinsatelliten, so genannte Satellitenschwärme, als Schlüssel zur Bereitstellung von Breitbandanschlüssen für mobile Endgeräte aller Art. Die effiziente Ausnutzung von Frequenzressourcen mit Beamforming-Lösungen und die Synchronisierung von Schwarmknoten sind einige der Forschungsherausforderungen, die Prof. Knopp in seiner Rede erörterte.
Das bahnbrechende Potenzial koordinierter verteilter Bodenstationen für die Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung zwischen dem Bodennetz und dem Raumsegment war ein weiteres Schlüsselthema im Prof. Knopps Vortrag. Der ständig wachsende Bedarf an höheren Datenübertragungsraten in Kommunikationsnetzen konfrontiert die Systementwickler in der Tat mit dem Risiko von Engpässen in den Feeder Links. In dieser Hinsicht ebnen synchronisierte Bodenstationen in Kombination mit der Anwendung fortschrittlicher Mehrantennen-Signalverarbeitungslösungen den Weg zu hocheffizienten Feeder Link Architekturen.
Die Grundsatzrede von Prof. Knopp war eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Forschungsgemeinschaft auf das SeRANIS-Projekt aufmerksam zu machen und die bestehenden Synergien hervorzuheben, insbesondere mit dem HARMONY-Projekt, einem Horizon Europe MSCA Industrial Doctoral Network, das von Prof. Knopps Institut koordiniert wird.