15. Februar 2024: Zum dritten Mal fand im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz das Symposium der New Space Initiative des BDI unter der Leitung von Matthias Wachter statt.
Im Rahmen des Symposiums wurde über die strategische Bedeutung von Space mit mehr als 100 Vertretenden aus dem New Space Ökosystem ausgetauscht.
Neben dem Panel mit der Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt Dr. Anna Christmann, fand ein zweites Panel mit Michael Vetter, Generalleutnant der Luftwaffe der Bundeswehr und Abteilungsleiter Cyber- und Informationstechnik im Bundesministerium der Verteidigung, und Andreas Knopp, Professor für Informationsverarbeitung an der Universität der Bundeswehr München (Forschungszentrum SPACE), statt.
Space Innovation Hub
Im zweiten Panel berichtete General Vetter über die Strukturierung des Innovationsökosystems und neueste Entwicklungen für mehr Agilität und Innovationskraft sowie die bessere Nutzung von externen Innovationen aus der freien Wirtschaft. So schafft das neue Instrument der „Innovationskorridore“ die Möglichkeit, Innovationen über eine längere Strecke finanziell zu begleiten. Die Cyberagentur erprobt dazu neue Modelle der Innovationsförderung durch Ideenwettbewerbe und die Förderung parallel konkurrierender Lösungen in verschiedenen Stufen des Innovationsprozesses. Ähnlich dem Cyber Innovation Hub, der für die schnelle Verfügbarmachung von IT-Lösungen durch Nutzung von Dual-Use-Potenzialen steht, sollte es für Weltraumtechnologien eine weitere Innovationseinheit geben. Diese Idee wurde auch von der Raumfahrtbeauftragten der BR unterstrichen, die den Begriff „Space Innovation Hub“ in die Raumfahrtstrategie aufgenommen hat. General Vetter hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Kleinsatellitenmission SeRANIS hervor, mit der sich die Bundeswehr erstmals in einem agilen Verfahren neue Fähigkeiten im niedrigen Erdorbit verfügbar machen wird.
Prof. Knopp betonte in seinem Impuls, dass viele Ideen und Konzepte eines Space Innovation Hubs bereits im Forschungszentrum SPACE (FZ SPACE) getestet und umgesetzt werden. Nicht zuletzt ist die Deep-Tech-Satellitenmission SeRANIS ein Leuchtturmprojekt für die Technologie- und Fähigkeitserprobung in der Bundeswehr. Das FZ SPACE hat sich über viele Jahre als Nukleus für Raumfahrtinnovationen mit Dual-Use-Charakter etabliert.
Innovation durch Startups für die Bundeswehr
Im Panel wurden anschließend verschiedene Aspekte und Herausforderungen der Einbindung innovativer Startups in das Fähigkeitsportfolio der Bundeswehr diskutiert. Der Flexibilisierung von Innovations- und Beschaffungsprozessen kommt dabei besondere Bedeutung zu, wobei das FZ SPACE wichtige Erfahrungen aus eigenen Projekten mit der Bundeswehr beisteuern wird. Besonders die frühzeitige Nutzung von Forschungsergebnissen der herausragenden nationalen Forschungsinstitutionen im Sinne einer Produktentwicklung durch die Industrie ist derzeit noch nicht ausreichend möglich. Investoren betonten in der anschließenden Fragerunde, dass die Finanzierung von Innovationen nur möglich ist, wenn eine verlässliche Kundenbasis auch im Verteidigungsressort garantiert werden kann.