Als regelmäßiger Gastprofessor besuchte Prof. Andreas Knopp erneut die Space Systems Academic Group der Naval Postgraduate School (NPS) in Kalifornien. Diesmal stand das Kleinsatellitenprojekt SeRANIS im Mittelpunkt.
Erst im März waren Experten der Naval Postgraduate School (NPS), die vor Kurzem den erfolgreichen Start des Kleinsatelliten MOLA verzeichneten, am Critical Design Review (CDR) von SeRANIS beteiligt. Die Evaluation trug maßgeblich dazu bei, das SeRANIS-Projekt auf das nächste Level zu heben. Daher richtete sich der Fokus beim aktuellen Forschungsbesuch speziell auf das innovative Kleinsatellitenprojekt sowie eine gemeinsame Nutzung des NPS-Bodenstationsnetzwerks, bekannt als Mobile CubeSat Command and Control (MC3)-Netzwerk.
„Das Besondere am MC3-Netzwerk ist, dass bereits heute amerikanische Universitäten, zivile Einrichtungen, Industriepartner und Regierungsstellen darin vertreten sind“, sagt Prof. Andreas Knopp. Dieses Projekt, das 2011 am NPS startete und vom Verteidigungsministerium gefördert wird, ist ein Eckpfeiler für die Unterstützung von Raumfahrtmissionen im Bereich der Signalaufklärung.
SeRANIS als Wegbereiter für internationale Zusammenarbeit
Aktuell wird das MC3-Netzwerk ausschließlich für Projekte der Five Eyes (FVEY)-Allianz, bestehend aus den USA, Kanada, Neuseeland, dem Vereinigten Königreich und Australien, genutzt. Um gemeinsame Interessen im Bereich der Signalaufklärung zu verfolgen, gibt es seit mehreren Jahren Bestrebungen, dieses Bündnis auf Deutschland und Frankreich auszuweiten.
„Auch wenn wir noch am Anfang stehen, scheint das SeRANIS-Projekt der perfekte Weg zu sein, um Deutschland mit der einzigartigen Kleinsatelliten-Infrastruktur hier an der UniBw in die Allianz zu integrieren. Signalintelligenz wird eines der treibenden Themen in den nächsten Jahren sein, und Kleinsatelliten werden ihren Beitrag dazu leisten. Daher liegt es nahe, SeRANIS als Vorbild für zukünftige Einsätze der Bundeswehr und im NATO-Kontext zu nutzen. Strategische Partnerschaften auf allen operativen Ebenen einschließlich der Wissenschaft sind daher unerlässlich.“, so Prof. Knopp.
Eine langjährige Partnerschaft
Die Zusammenarbeit zwischen der NPS und der Universität der Bundeswehr München hat eine Tradition, die bis in die Anfänge der Raumfahrtforschung zurückreicht. Vor fast fünf Jahrzehnten initiierte der heute 95-jährige emeritierte Prof. Rudolf Panholzer diese Kooperation, die bis heute wegweisend ist.
Das SeRANIS-Projekt steht nicht nur für technologische Innovation, sondern auch für die Stärkung internationaler Partnerschaften in der Raumfahrt. Durch die weiterhin enge Zusammenarbeit soll eine Zukunft gefördert werden, in der Raumfahrtkooperation über nationale Grenzen hinweg selbstverständlich ist.